
Um Patient:innen auch in einer Phase eingeschränkter Mundhygienefähigkeit versorgen zu können, empfiehlt sich der Einsatz von antiseptischen Mundspülungen. Sie beugen unterstützend gegen Gingivitis und Paradontitis vor und können das Risiko von Infektionen senken. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr zum Thema Mundantiseptik.
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octenimed® mit Octenidin (1mg/ml) ist ein Arzneimittel zur Prävention bzw. Therapie von Entzündungen und Infektionen in der Mundhöhle und sorgt für eine gesunde Mundflora.
octenimed® erreicht schwer zugängliche Bereiche an Zähnen, Zahnfleisch und Zunge und kann daher auch kurzfristig das Zähneputzen im Falle eingeschränkter Mundhygienefähigkeit ersetzen.* Bei eingeschränkter Mundmotorik (z. B. Patienten auf Intensivstationen) die Mundhöhle mit einem getränkten Tupfer auswischen.
Gebrauchsfertiges Arzneimittel mit 1 mg/ml Octenidin. Nicht schlucken. Für Erwachsene ab 18 Jahren. Haltbarkeit nach Anbruch: 8 Wochen
Im Zuge der Patientenhygiene stellt die Mundpflege einen wichtigen Baustein dar, um eine vorübergehende Reduktion der Keimlast in der Mundhöhle zu erreichen. Keime können zu Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis, Parodontitis) und Infektionen führen, besonders bei Patient:innen mit Risikofaktoren.1 Antiseptische Mundspülungen können dazu beitragen, die bakterielle und levoruzide Keimlast zu reduzieren.2
Bereits zwei Stunden nach dem Zähneputzen siedeln sich wieder erste Bakterien an.3 Im Verlaufe der Zeit kommen weitere, meist harmlose Bakterien, hinzu und bilden eine Matrix aus Zucker und Proteinen – ein Biofilm (Plaque) entsteht. Etwa zwei Tage später siedeln sich potenziell pathogene Keime an.4 Eine sorgfältige Zahnpflege unterstützt dabei, die Ansiedlung von Keimen zu hemmen. Bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit stellt die Verwendung einer antiseptischen Mundspüllösung eine Alternative zur mechanischen Zahnreinigung dar.
Ohne umfassende Mundpflege (Zähneputzen und Zahnpflege) entwickelt sich innerhalb von 72 Stunden ein Zahnbelag, welcher aus erhärteten bakteriellen Ablagerungen besteht.4 Es kommt zu Veränderungen der Mundflora von ursprünglich Streptococcus und Actinomyces spp. hin zu aeroben Gram-negativen Bakterien.5 Infolgedessen kann es zu gesundheitlichen Konsequenzen, wie zu Zahnfleischerkrankungen und Infektionen kommen, sodass geplante Operationen ggf. verschoben werden müssen. 6

Eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) kann praktisch jeden Erwachsenen treffen und wird hauptsächlich durch mangelnde Mundhygiene verursacht.7 Bakterien der physiologischen Mundflora finden durch Plaque-Bildung auf den Zähnen reichlich Nahrung und vermehren sich dort zahlreich. Infolgedessen kommt es zu Rötungen, Schwellungen und Blutungsneigungen. Manche Grunderkrankungen (wie z.B. Diabetes mellitus) und gewisse Lebensumstände (z.B. Nikotinkonsum) können das Risiko steigern, an einer Gingivitis zu erkranken.7
Parodontitis gilt als Volkskrankheit – rund jede:r zweite Erwachsene im Alter zwischen 35 und 44 ist betroffen (Prävalenz 52 von 100).8 In Deutschland sind rund 8 Millionen Menschen von einer schweren Parodontitis betroffen.9 Mit zunehmenden Alter kommt es häufiger zu Parodontitis. Sie ist eine chronische Krankheit, die sich aus einer Gingivitis entwickeln kann. Durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien im Zahnbelag, entzündet sich das Zahnfleisch und schwillt an. Wenn die Infektion weiter voranschreitet und auf den Zahnhalteapparat übergreift, spricht man von einer Parodontitis. Klassische Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Blutungsneigungen, Schmerzen und freiliegende Zahnhälse. Langfristig kann die Infektion zum Abbau von Knochengewebe führen, wodurch es im schlimmsten Falle zu einem Zahnverlust kommen kann.10
Mundsoor, auch bekannt als Zungenpilz oder Mundpilz, entsteht durch die Ansiedlung bestimmter Hefepilze, meist Candida albicans, auf der Mundschleimhaut im Mund und Rachen.11 Indikationen von Mundsoor sind weiße Beläge, veränderter Geschmackssinn sowie gerötete, ab und zu auch leicht blutende, Mundschleimhaut unter dem Belag. Die Ursachen für Mundsoor bei Erwachsenen liegen in der Regel entweder lokal in der Mundhöhle oder im geschwächten Immunsystem. Infolgedessen können Ernährungsprobleme auftreten, da beim Essen und Trinken Schmerzen ausgelöst werden (insbesondere bei sauren Lebensmitteln).12
octenimed®
1 mg/ml Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle. Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 1 mg Octenidindihydrochlorid; sonstige Bestandteile: Macrogolglycerolhydroxystearat (17.6 mg/ml); Glycerol 85 % (E 422); Natrium-D-gluconat; Citronensäure; Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (zur pH-Wert-Einstellung); Sucralose; gereinigtes Wasser; Minzaroma (enthält Propylenglycol (E 1520)). Anwendungsgebiete: Zur vorübergehenden Keimzahlreduktion in der Mundhöhle; zur vorübergehenden Hemmung der Plaque-Bildung; bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit; octenimed® wird angewendet bei Erwachsenen. Das Spektrum der antimikrobiellen in vitro Wirksamkeit von octenimed® umfasst Gram-positive und Gram-negative Bakterien sowie Hefepilze. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Hals- und Rachentherapeutika; Antiseptika; ATC-Code: R02AA21; Zulassungsnummer: 140916. Zulassungsinhaber: Schülke & Mayr GmbH; D-22840 Norderstedt; E-Mail: info@schuelke.com; Abgabe: rezeptfrei, apothekenpflichtig. Stand der Information: Mai 2021. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie ggf. Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
1 Kriebel et al., 2018, Front.
2 SK3-Leitlinie (Langversion); Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis, AWMF Registernummer: 083-016, Stand: November 2018, Amendment: Dezember 2020 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/083-016l_S3_Haeusliches-chemisches-Biofilmmanagement-Praevention-Therapie-Gingivitis_2021-02.pdf
3 Dhir 2013, Journal of Indian Society of Periodontology.
4 Munro CL, Grap MJ. Oral health and care in the intensive care unit: state of the science. Am J Crit Care 2004 Jan;13(1):25-33.
5 Berry AM, Davidson PM. Beyond comfort: Oral hygiene as a critical nursing activity in the intensive care unit. Intensive Crit Care Nurs 2006 Jun.
6 S2k-Leitlinie (Kurzversion); Zahnsanierung vor Herzklappenersatz, AWMF-Registernummer: 007-096, Stand: April 201
7 „Wie kommt es zu einer Gingivitis und wie kann sie therapiert werden?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/11/01/wie-kommt-es-zu-einer-gingivitis-und-wie-kann-sie-therapiert-werden. Zugegriffen 15. Juli 2022.
8 „Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) -Kurzfassung Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung“. Bzaek.de, https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/dms/Zusammenfassung_DMS_V.pdf. S.21. Zugegriffen 14. Juli 2022.
9 AWMF- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.. S3 Leitlinie (Kurzversion) „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis.“ Stand November 2018
10 „Parodontitis“. Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/parodontitis/hintergrund. Zugegriffen 18. Juli 2022.
11 „Mundsoor“. Christina Trappe, NetDoktor. 09.12.2021. https://www.netdoktor.de/krankheiten/soor/mundsoor/#:~:text=Mundsoor%20bei%20Erwachsenen%20betrifft%20häufiger,Kortison)%20kommt%20Mundsoor%20mitunter%20vor. Zugegriffen am 26.08.2022.
12 „Mundsoor bei Pflegebedürftigen“. Ramona Rühl. https://www.pflege.de/krankheiten/mundsoor/. Zugegriffen am 23.08.2022.
13 Rello, Jordi; Kollef, Martin H.; Diaz, Emili; Rodriguez, Alejandro (2010): Critical Care Infectious Diseases. Dordrecht: Springe
14 Beyersmann J, Gastmeier P, Grundmann H et al (2006) Use of multistate modelsto assess prolongation of intensive care unitstay due to nosocomial infection. Infect Control Hosp Epidemiol 27:493–499.
15 Eber MR, Laxminarayan R, Perencevich EN, Malani A (2010) Clinical and economic outcomes attributable to health care-associated sepsis and pneumonia. Arch Intern Med 170:347–353.
16 Hunter JD: Ventilator associated pneumonia. BMJ 2012, 344: e3325. 10.1136/bmj.e3325.
17 VAN NIEUWENHOVEN, E. BUSKENS, D.C. BERGMANS, F.H. VAN THIEL, G. RAMSAY et J.M. BONTEN, Oral decontamination is cost-saving in the prevention of ventilator associated pneumonia in intensive care units, 2004.
18 R.F. ABIDIA, Oral Care in the Intensive Care Unit : A Review, The Journal of Contemporary Dental Practice, Volume 8, No. 1, January 2007.
19 R. GARCIA, A review of the possible role of oral and dental colonization on the occurrence of health care-associated pneumonia: Underappreciated risk and a call for interventions, AJIC, November 2005
20 R. GARCIA, L. JENDRESKY, L. COLBERT, A. BAILEY, M. ZAMAN et M. MAJUMDER, Reducing Ventilator-Associated Pneumonia Through Advanced Oral-Dental Care: A 48-Month Study, AJCC, July 2009.
21 „Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie: Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut“. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Bd. 56, Nr. 11, 2013, S. 1578–1590, doi:10.1007/s00103-013-1846-7.
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