Warum Intimgesundheit kein Tabuthema mehr sein darf: 75 % aller Frauen sind betroffen

11.03.2024

Intimgesundheit bei Frauen wird in unserer Gesellschaft viel zu selten offen thematisiert. Das kann unangenehme Folgen für die Betroffenen haben.

Während sich die meisten bei schweren Grippesymptomen oder anhaltenden Knieproblemen zeitnah an ihre Hausarztpraxis wenden, zögern viele Mädchen und Frauen aus Scham oder Angst vor Verurteilung Juckreiz oder Schmerzen im Intimbereich, bevor sie das Gespräch mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin suchen. Dabei bekommen 75 % aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben einen Scheidenpilz.1

Wir bei schülke möchten zur Aufklärung zu diesem wichtigen Thema beitragen. Im Folgenden finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen und Tipps für eine gesunde Intimhygiene. 

Was kann eine bakterielle Vaginose oder die Entstehung von Scheidenpilz begünstigen?

Die Therapie einer Erkrankung mit Antibiotika kann die Entstehung von Scheidenpilz und bakterieller Vaginose begünstigen. Grund hierfür ist, dass das Arzneimittel nicht zwischen gesunden und schädlichen Bakterien unterscheiden kann und alle bekämpft. Deswegen tötet es auch die natürlichen Milchsäurebakterien der Scheide ab. Diese Bakterien schützen die Scheide normalerweise vor Pilzinfektionen. Sind sie nicht mehr da, können sich schädliche Bakterien und Pilze in der Vagina vermehren. Natürlich sollten Sie trotzdem Antibiotika einnehmen, wenn Ihr Arzt Ihnen diese verschrieben hat. Nach Ende der verschriebenen Antibiotika-Einnahme, können Sie den Wiederaufbau der natürlichen Vaginalflora durch Milchsäure oder Probiotika unterstützen.2

Die Schwangerschaft und auch die Wechseljahre bringen den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Das betrifft vor allem das Geschlechtshormon Östrogen. Solche Veränderungen erleichtern die Ausbreitung von Bakterien, die eine bakterielle Vaginose und das Wachstum von Pilzen im Intimbereich begünstigen.

Erkrankungen, welche die Abwehrkräfte schwächen, begünstigen das Risiko für die Entstehung von bakteriellen Infektionen und Scheidenpilz. Beispiele sind: Diabetes mellitus, ein grippaler Infekt oder auch Depressionen.

Wenn die Unterwäsche hauteng sitzt oder aus synthetischem Stoff besteht, entsteht ein feuchtwarmes Milieu im Intimbereich. Ideale Bedingungen für die Entstehung eines Vaginalpilzes und die Verbreitung von schädlichen Bakterien.

Oft verursacht auch eine falsche Intimhygiene mit Intim-Deodorants, -Seifen oder Scheidenspülungen eine bakterielle Vaginose oder Pilzinfektion. Diese Maßnahmen führen dazu, dass die empfindliche Scheidenwand austrocknet und die schützenden Milchsäurebakterien absterben. Waschen Sie Ihren Intimbereich deshalb nur mit lauwarmem Wasser.

Während ein zu häufiges Waschen der Scheide mit Seife und anderen Hygiene-Artikeln die empfindlichen Schleimhäute und Milchsäurebakterien angreift, begünstigt zu seltenes Waschen die Verbreitung von schädlichen Bakterien, was wiederum zu einer bakteriellen Vaginose oder Pilzinfektionen führen kann. Waschen Sie Ihren Intimbereich deswegen regelmäßig mit lauwarmem Wasser.


Welche Symptome deuten auf eine Infektion Im Intimbereich hin? 4

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Schwellungen
  • Schmerzen
  • Rötungen
  • Vermehrter oder veränderter Ausfluss
  • unangenehmer Geruch

Wie kann ich meinen Intimbereich vor Infektionen schützen?

Indem Sie:

  • Ihren Intimbereich mindestens zweimal wöchentlich (nur) mit lauwarmem Wasser waschen
  • Atmungsaktive (Baumwoll-) Unterwäsche tragen
  • Auf Ihre Gesundheit achten (ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Bewegung)5
  • regelmäßig zum Gynäkologen/zur Gynäkologin gehen
  • In Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Produkte zur Therapie der Infektion nutzen

Wenden Sie sich bei Problemen unbedingt an einen Arzt/ eine Ärztin. Ein:e Gynäkolog:in wird nach der entsprechenden Diagnose eine wirksame Behandlung empfehlen. Im Zusammenhang mit bakteriellen als auch pilzbedingten Infektionen hat sich octenisept® Vaginaltherapeutikum als hilfreich erwiesen


F: Ist Scheidenpilz eine sexuell übertragbare Krankheit?
A: Nein. Allerdings kann sich eine vorhandene Pilzinfektion durch Geschlechtsverkehr weiter ausbreiten und andere Stellen des Intimbereichs befallen.

F: Heilt eine vaginale Infektion von allein ab?
A: Nein.

F: Ist eine vaginale Infektion gefährlich?
A: Das kommt darauf an. Eine vaginale Infektion während der Schwangerschaft, kann zu Früh- oder sogar Fehlgeburten führen.6,7

Weitere Informationen finden Sie hier

Intimgesundheit

Manchmal sorgen kleine Verletzungen im Intimbereich für ein unangenehmes Körpergefühl. Denn wenn eine Rasur kleine Wunden hinterlässt oder es zwischen den Beinen juckt und brennt, schlägt sich das meist auf das allgemeine Wohlbefinden nieder. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um Ihre Intimgesundheit.

Intimgesundheit

Quellen:
1„Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz)“. Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, https://www.gesundheitsinformation.de/pilzinfektion-der-scheide-scheidenpilz.html. Zugegriffen 5. Oktober 2022.
2 Erkältungszeit: Antibiotika können auch "gute" Keime vernichten / Scheidenpilz vorbeugen: Milchsäure-Bakterien können helfen. Dr. Wolff Forschung, https://www.presseportal.de/pm/63466/3271791. Zugegriffen 12. Januar 2023
3„Scheidenpilz » Therapie / Behandlung »“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/therapie-behandlung/. Zugegriffen 4. Oktober 2022.
4„Scheidenpilz » Krankheitsbild & Symptome »“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/krankheitsbild-symptome/. Zugegriffen 7. Oktober 2022.
5„Zuckerarme Ernährung senkt Risiko für Scheidenpilz-Erkrankungen“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/zuckerarme-ernaehrung-senkt-risiko-fuer-scheidenpilz-erkrankungen/. Zugegriffen 7. Oktober 2022.
6 https://register.awmf.org/assets/guidelines/015-028l_S2k_Bakterielle-Vaginose_2023-07.pdf
7 https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-072

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